Jedes Jahr steigt die Zahl junger Menschen, die an Krebs erkranken – auch dann, wenn sie keine familiäre Vorbelastung oder eindeutige Symptome aufweisen. Trotz dieser Entwicklung ist der Zugang zu bildgebenden Untersuchungen (MRT, CT) für sie oft erschwert. Auf dieser Seite zeigen wir, warum das so ist und welche Hürden es derzeit gibt.


1. WACHSENDE ZAHL KREBSERKRANKUNGEN BEI JÜNGEREN

  • Statistische Hinweise: Verschiedene Studien und Berichte (u. a. FOCUS online) belegen, dass die Anzahl an Krebserkrankungen in jungen Jahren zunimmt.
  • Fehlende Aufmerksamkeit: Da junge Erwachsene seltener kontrolliert werden, bleiben Tumorerkrankungen länger unentdeckt. Erst wenn Beschwerden eindeutig sind, wird meist intensiver nachgeforscht.

Folge: Eine späte Diagnose kann die Behandlung komplizierter und belastender machen. Gleichzeitig gibt es bislang wenig angepasste Präventionsprogramme für diese Altersgruppe.

Quellen:


2. HÜRDEN BEIM ZUGANG ZU MRT UND CT

  1. Bürokratische Anforderungen
    • Krankenkassen übernehmen MRT-/CT-Kosten oft nur bei eindeutigen Symptomen oder einem konkreten Verdacht.
    • Wer unter unspezifischen Beschwerden leidet oder nur zur Sicherheit eine Untersuchung machen möchte, stößt schnell auf Ablehnungen.
  2. Fehlende ärztliche Überweisungen
    • Der erste Schritt führt meist zum Hausarzt. Wenn die Beschwerden nicht klar genug sind, wird seltener an Fachärzt:innen oder Radiolog:innen überwiesen.
    • Patienten ohne familiäre Vorbelastung müssen häufig mehrere Arztbesuche absolvieren, bevor eine Überweisung überhaupt in Betracht gezogen wird.
  3. Zeitlicher und finanzieller Aufwand
    • Hohe Eigenkosten: Selbst wenn Privat-Untersuchungen möglich sind, müssen jüngere Menschen diese oft aus eigener Tasche zahlen.
    • Wartezeiten: In vielen Regionen gibt es nur wenige Radiologie-Praxen mit ausreichenden Kapazitäten.

Konsequenz: Viele junge Betroffene fühlen sich auf sich alleine gestellt und ziehen Untersuchungen gar nicht erst in Betracht, weil sie Hürden und Kosten fürchten oder nicht wissen, ob sie überhaupt Anspruch auf eine MRT-/CT-Untersuchung hätten.

Quellen:


3. MANGELNDE INFORMATION & AUFKLÄRUNG

  • Unklarheit über Risikofaktoren: Vielen ist nicht bewusst, dass z. B. bestimmte Lebensstilfaktoren, Stress oder bislang unbekannte genetische Dispositionen das Risiko erhöhen können – auch ohne fami­liäre Vorgeschichte.
  • Geringe Sichtbarkeit: Aufklärungskampagnen zu Krebs wenden sich oft an Personen über 50, insbesondere bei gewissen Vorsorgeuntersuchungen (z. B. Mammographie, Darmspiegelung). Junge Menschen werden selten konkret angesprochen.
  • Keine zentrale Anlaufstelle: Informationen zur Kostenübernahme, Wartezeiten, Zuständigkeiten sind zersplittert. Wer gezielt zu „MRT zur Früherkennung“ recherchiert, findet kaum gebündelte, verlässliche Quellen.

Ergebnis: Eine hohe Unsicherheit. Junge Erwachsene wissen oft nicht, an wen sie sich bei Vorsorgefragen wenden können und ob ihre Sorgen berechtigt sind.


4. FEHLENDE VERNETZUNG DER AKTEURE

Unser Stakeholder-Analyse zeigt, dass viele Entscheidungsträger zwar einen wichtigen Einfluss haben, aber oft isoliert agieren:

  • Krankenkassen: orientieren sich an Kosten-Nutzen-Rechnungen und übernehmen nur, was in Richtlinien festgeschrieben ist.
  • Ärztliche Berufsverbände: wägen zwischen Notwendigkeit der Untersuchung und dem Risiko einer „Überdiagnostik“ ab.
  • Politik: müsste Rahmenbedingungen schaffen, um Prävention auch für jüngere Zielgruppen attraktiver zu gestalten.
  • Medien / NGOs: können eine wichtige Multiplikatorenrolle spielen, doch das Thema „Krebs bei Jüngeren“ erhält bisher noch zu wenig Aufmerksamkeit.

Daraus folgt: Ohne ein Zusammenwirken dieser Stakeholder bleiben strukturelle Hürden bestehen, obwohl bei einem breiten Schulterschluss viel zu erreichen wäre z. B. bei erweiterten Vorsorgeleistungen.


5. PSYCHOLOGISCHE BARRIERE: „MIR PASSIERT DAS NICHT“

Ein zusätzlicher Aspekt ist die Grundhaltung vieler junger Menschen, Krebs betreffe vor allem Ältere. Das führt dazu, dass Symptome länger ignoriert werden oder man nicht auf die Idee kommt, eine MRT-/CT-Untersuchung zu fordern.

  • Angst und Verdrängung: Die Vorstellung einer möglichen Krebserkrankung löst oft Schrecken aus. Viele wollen sich nicht damit auseinandersetzen, solange kein akuter Anlass besteht.
  • Fehlende Vorbilder: Kaum Kampagnen oder Personen des öffentlichen Lebens, die das Thema Früherkennung in jungen Jahren sichtbar machen.

FAZIT: WARUM HIER ETWAS PASSIEREN MUSS

  1. Frühdiagnose kann Leben retten
    Je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser sind in der Regel die Behandlungs­chancen.
  2. Gesellschaftliche Bedeutung
    Junge Erwachsene sind die Arbeitnehmer von morgen und gestalten unsere Zukunft. Es macht Sinn, präventiv in ihre Gesundheit zu investieren, anstatt hohe Kosten für Spätbehandlungen zu tragen.
  3. Bedarf an Aufklärung und Reform
    Die strukturelle und bürokratische Landschaft ist komplex. Wir möchten Licht ins Dunkel bringen, Prozesse vereinfachen und das Bewusstsein schärfen – sowohl bei den Akteuren als auch bei den Betroffenen.

WAS WIR DAGEGEN TUN

Unser Projekt zielt darauf ab, diese Problemstellung in den Mittelpunkt zu rücken und lösungsorientiert anzugehen.